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Video: Das Ungleichheitsvirus

Das Ungleichheitsvirus – sozio-ökonomische Auswirkungen im Globalen Süden

Vortrag von und mit: Dieter Müller, medico international

Die COVID Pandemie trifft in vielen Ländern des Südens, aber auch in einigen Ländern des Nordens, auf mangelhafte oder katastrophale Gesundheitssysteme. Nationale Lockdowns in armen Ländern ohne jegliche soziale Abfederung stürzen Millionen Menschen in Not. Sie haben keinen Zugang mehr zu gesundheitlicher Versorgung, Wasser und ausreichend Nahrung.

Im Vortrag werden Lösungsmöglichkeiten auf politischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und persönlicher Ebene vorgestellt, wie die verheerenden Auswirkungen der explosiven Mischung von Ignoranz, Armut und Pandemie abgewendet oder gemildert werden können.

Ein Bericht von DISHA e.V. zur Covid-Situation in Indien bis Ende April 2021

Wir alle sind bestürzt, wie die Corona-Situation in Indien explodiert und ausser Kontrolle geraten ist. In den kleinen Städten ist das nicht ganz so schlimm wie in den Großstädten. Berichte dazu gibt es genug in unseren Medien und zum Glück auch Spendenaufrufe, zum Beispiel von deutschen Nichtregierungsorganisationen, ebenfalls in ARD und ZdF (https://www.tagesschau.de/spendenkonten/spendenkonten-127.html).

Politik und andere Entscheidungsträger haben in Indien Fehler gemacht, die man in so einem großen Land in einer Situation wie der Cornona-Pandemie nicht machen darf und sich nicht leisten kann.

In Indien fehlt es zur Zeit vielem: an Personal, an mobilen Krankenstationen und insbesondere an Sauerstoff. Von vielen Seiten sind Sachspenden in Indien eingetroffen, jetzt geht es darum, das alles zu koordinieren und umzusetzen. Wir hoffen, dass dies einigermaßen gelingt und dass alle Betroffenen die nötige Hilfe schnellstmöglichst bekommen.

Zur Zeit braucht die gesamte indische Nation Hilfe, und von vielen Ländern, auch Deutschland, kommt Unterstützung. Auf das Konto von DISHA Aachen sind dankenswerterweise von Mitgliedern und Paten des Vereins auch Spenden eingegangen, die DISHA in bei seinen indischen Partnerinnen und Partnern einsetzen kann. Laut Erzählung der Familen und der Partnerlehrerin haben die kommunale Verwaltung von Pathankot und Qadian (Punjab) und einige NGOs zum Beispiel mobile Impfzentren zur Verfügung gestellt. Die allgemeine Lebensmittelversorgung hat dort bisher erstaunlich gut geklappt.

Mehr Nachhaltigkeit in der Nach-Corona-Gesellschaft

Pressemitteilung, Aachen, 29. April 2021

Mehr Nachhaltigkeit in der Nach-Corona-Gesellschaft: Immer mehr Kommunen, Universitäten und Initiativen in Stadt und Städteregion Aachen setzen sich für Fairen Handel ein

Zum Internationalen Tag des Fairen Handels und bundesweiten Weltladen-Tag am 8. Mai rufen verschiedene Fairtrade-Initiativen in Stadt und Städteregion Aachen erstmals gemeinsam für gerechtere Handelsbeziehungen und zu einem veränderten Konsumverhalten auf. Die Corona-Krise habe die Schwachstellen eines Wirtschaftssystems deutlich gemacht, das auf ökologischem Raubbau beruhe und soziale Ungleichheiten verschärfe, erklärte Mona Pursey, Sprecherin der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Aachen. Nach der Pandemie dürfe es kein „Weiter so“ geben.

Ein zentrales Handlungsfeld für die Nach-Corona-Wirtschaft ist der Faire Handel, so Pursey. Mit seinen sozialen Kriterien garantiere er Kleinbauernfamilien in Entwicklungs- und Schwellenländern bessere Preise, sorge für menschenwürdige Arbeitsbedingungen auf Plantagen und schließe ausbeuterische Kinderarbeit aus. Jan Schuster, Koordinator für Kommunale Entwicklungspolitik der Fairtrade-Stadt Eschweiler, ergänzt: „Der Faire Handelverbindet soziale Standards immer öfter auch mit ökologischen Anbau- und Herstellungsmethoden.“

Für das Ziel einer fairen Partnerschaft zwischen Produzent:innen und Konsument:innen engagieren sich laut Mona Pursey und Jan Schuster auch in unserer Region immer mehr Menschen und Institutionen. Neben den Städten Aachen und Eschweiler, die bereits seit 2011 beziehungsweise 2017 im Rahmen der Kampagne Fairtrade-Towns aktiv sind, bewerben sich nach den jeweiligen Ratsbeschlüssen derzeit auch die StädteRegion Aachen und die Stadt Alsdorf um die Auszeichnung als Fairtrade-Stadt beziehungsweise -Landkreis.

Darüber hinaus sind zahlreiche Bildungseinrichtungen aus der Region bei den Schwester-Kampagnen Fairtrade-Schools und Fairtrade-Universities aktiv. Das Inda-Gymnasium, das Einhard Gymnasium und das Anne Frank Gymnasium in Aachen, die Bischöfliche Liebfrauenschule Eschweiler sowie die Katholische Hochschule Aachen tragen den Titel bereits. Die FH Aachen bereitet derzeit die Bewerbung für die Anerkennung als Fairtrade-University vor. Mit der Aachener Kita Herz Jesu sowie zwei Eschweiler Kitas gibt es seit 2019 zudem erste Vorschuleinrichtungen, die als Faire Kita ausgezeichnet wurden.

Auch die in Aachen ansässigen Hilfswerke missio, Misereor und Sternsinger unterstützen den Fairen Handel in ihren weltweiten Projekten.

Bei zwei Videokonferenzen im Februar und April 2021 haben sich rund 20 Akteur:innen in Stadt und Städteregion Aachen über ihre Aktivitäten erstmals in größerem Rahmen ausgetauscht und beschlossen, zukünftig enger zusammenzuarbeiten. So sollen etwa diebundesweiten Fairen Wochen im September für gemeinsame Aktionen genutzt werden.

Sofern die Pandemielage es zulässt, wird zum Beispiel die 3. Aachener Fairtrade-Messe am Samstag 18. September in der Aula Carolina stattfinden. Unter dem Motto „So geht fair shoppen“ werden lokale Einzelhandelsgeschäfte und Fairtrade-Akteure die ganze Vielfalt des fairen Produktangebots in Aachen präsentieren. Ziel der Verbrauchermesse ist es, ein nachhaltiges Konsumverhalten zu fördern.

Um die vielfältigen Bezüge der Fairtrade-Stadt Aachen zu den Menschen im globalen Süden wird es auch bei einer Stadtführung gehen, die zurzeit vom Aachen Tourist Service entwickelt und voraussichtlich im Herbst ins Programm aufgenommen wird. Außerdem stellt der Weltladen Aachen im Mai seinen neuen Aachen-Kaffee vor und im Juni veranstalten die FH und RWTH eine Nachhaltigkeitswoche.

Weitere Informationen zu den Aktivitäten in der Region Aachen gibt es unter anderem unter www.fairtrade-aachen.de und www.eschweiler.de/fairtrade.
Ansprechpartner:innen der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Aachen sind Dr. Mona Pursey, Telefon 0241 894495-62,
sowie Fabiola Blum, Stadt Aachen, Telefon 0241 432-36112, .

Hintergrund
Der Internationale Tag des Fairen Handels und der bundesweite Weltladen-Tag findenjährlich am zweiten Samstag im Mai statt. An diesem Tag macht die Fair-Handels-Bewegungauf ihre Vision einer gerechteren Welt aufmerksam und feiert Fair Trade als konkretenBeitrag zur Bekämpfung von Armut, Ausbeutung und Klimawandel. Für die Einführung einesLieferkettengesetzes in Deutschland und Europa war der Faire Handel zuletzt die treibendeKraft.

Unterzeichner:innen
für die Steuerungsgruppe Fairtrade Stadt Aachen:

  • Mona Pursey, Eine Welt Forum Aachen
  • Fabiola Blum, Stadt Aachen, Fachbereich Klima und Umwelt
  • Siegbert Gossen, Weltladen Aachen

für die Kommunen in der Städteregion Aachen:

  • Jan Schuster, Stadt Eschweiler, Koordinator für Kommunale Entwicklungspolitik
  • Friederike von Spankeren, StädteRegion Aachen, Klimaschutzmanagerin
  • Janine Ivancic, Alsdorf, Grünen-Fraktion im Stadtrat

für die Fairtrade-Schools:

  • Anita Zucketto-Debour, Anne-Frank-Gymnasium

für die Fairtrade-Universities:

  • Robin Knipprath, AStA der FH Aachen

Pressebilder
https://www.fairtrade-deutschland.de/service/presse/pressebilder

Für Rückfragen:
Dr. Mona Pursey
Sprecherin der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Aachen
Eine Welt Forum Aachen e. V., An der Schanz 1, 52064 Aachen
, Telefon 0241 / 894495 60

Wir brauchen globale Zugänge zu Impfstoffen (COVAX*)

Arbeitskreis Madagaskar zur Initiative der Weltgesundheitsorganisation

Selten im Blick der bundesdeutschen Öffentlichkeit ist der afrikanische Kontinent: aber das Coronavirus hat auch Afrika fest im Griff. Unser Partner in Madagaskar be-richtet von den Armenvierteln in der Hauptstadt, wo Menschen dicht an dicht in er-bärmlichen Verhältnissen leben. Tagelöhner, Straßenhändler, Transportfahrer, Straßenkinder und ältere Menschen treffen die Lockdowns mit voller Härte. Sie haben kein Einkommen, es fehlt an Nahrung und Trinkwasser wird rationiert. Viele Menschen sind gesundheitlich bedroht, weil sie wegen Mangelernährung an chronischen Krankheiten leiden. Das Gesundheitssystem ist überfordert. Die Situation im Land verschärft sich zudem durch Hundertausende Klimaflüchtlinge in Madagaskar, die auf der Suche nach Einkommen in die großen Städte flüchten.

Mit Sorge stellt der Arbeitskreis Madagaskar fest, dass sich die reichen Nationen im globalen Norden zum Teil mehr Impfstoffe sichern, als sie selbst für ihre Bevölkerung brauchen. Das bestätigt auch das Ministerium von BMZ-Minister Müller, wonach „sich die reichen Länder bislang zwei Drittel der Impfdosen gesichert hätten, obwohl sie nur 16 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen“. „Schaut man sich auf einer Welt-karte den Stand der nationalen Impfkampagnen an, kann von globaler Solidarität keine Rede sein. 75 Prozent aller bislang verabreichten Dosen gegen Covid-19 wur-den in zehn Ländern verimpft. In 130 fast ausschließlich ärmeren Staaten wurde noch keine einzige Spritze gesetzt,“ so berichtete die ZEIT am 20. Februar. Die aktu-ellen Produktionskapazitäten für Impfstoffe reichen nicht einmal aus, den Norden zü-gig mit Impfstoffen zu versorgen. Während wir unsere Regierungen dafür kritisieren, nicht rasch für ausreichende Kapazitäten gesorgt zu haben, um bis zum späten Som-mer alle Menschen bei uns zu impfen, entgegnen wir: Wer jedoch produziert in dieser Situation Impfstoffe für den globalen Süden und finanziert ein solches Vorhaben? Er-wächst aus unserer Sorge auch eine geschwisterliche Sorge, wie Papst Franziskus in fratelli tutti** mahnt?

Der Arbeitskreis Madagaskar fordert

  • Eine deutliche Erhöhung der Mittel für die COVAX – Initiative der Weltgesund-heitsorganisation durch die EU und die bundesdeutsche Regierung. Die Covax-Initiative will auch ärmeren Staaten Zugang zu Impfstoffen verschaffen und hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum Ende des Jahres 20% der Menschen im glo-balen Süden geimpft sind. Das ist ein guter erster Schritt!
  • Im Kern jedoch geht es bei der COVAX-Initiative um eine öffentlich-private Ko-operation, die auf Mildtätigkeit und freiwillige Beiträge der Pharmakonzerne setzt. So will – wie DIE ZEIT berichtete – Großbritanniens Premierminister Johnson nun überschüssige Impfdosen aus britischen Beständen an ärmere Länder spenden. Die Pharmakonzerne versprechen, kostengünstigere Chargen abzugeben. Der Süden soll erhalten, was bei uns übrigbleibt. Teilen ist gut – aber es gewährleistet nicht das Menschenrecht auf Impfstoffe.
  • Solidarität statt Patente! Die beschriebene Initiative ist kein ausreichender Weg, um allen Menschen weltweit rechtssicher eine kostenfreie Impfung zu gewährleis-ten. Ausgeklammert wird dabei, dass Gesundheit ein öffentliches Gut darstellt. Die geltenden Patentregelungen und Verträge unter dem Dach der WTO*** für die Pharmakonzerne haben nämlich zur Folge, dass Patente auf Impfstoffe als private Güter/als geistiges Eigentum der Pharmakonzerne behandelt werden. Ge-handelt und verkauft wie Autos oder Fernseher! Letztendlich entscheidet der Markt, wer einen Impfstoff erhält. Auf der Strecke bleiben die Menschen im globa-len Süden.

Der Arbeitskreis Madagaskar unterstützt darum den von medico, MISEREOR und Brot für die Welt gemeinsam mit Organisationen aus über 30 Ländern lancierten Aufruf „Patente töten“ und fordert von den Regierungen eine an den Gesundheitsbedürfnissen der Menschen ausgerichtete Politik, die Arzneimittel als globale öffent-liche Güter behandelt und die Macht von Pharmaunternehmen im öffentlichen Interesse begrenzt.

Links
Medico – Aufruf >>> https://www.patents-kill.org/deutsch/
Arbeitskreis Madagaskar >>> https://mtc-madagaskar.de/
Auf dieser Seite finden Sie auch ein Interview mit unserem Partner in Madagaskar zur Corona-Situation

ViSdP
AK Madagaskar | Andris Gulbins | | 0170-3206857

*Covid-19 Vaccines Global Access – globaler Zugang zu Covid-19-Impfstoffen
** fratelli tutti – Enzyklika Papst Franziskus, 2020
*** Welthandelsorganisation

Corona & Globaler Süden: Die Lage in Brasilien am Beispiel des Centro Educacional Comunitário Educar para Libertar (CECEL)

Das Centro Educacional Comunitário Educar para Libertar (CECEL) in Mangueira in der Nähe von Salvador wird von der Eine Welt AG des Cusanus-Gymnasiums in Erkelenz seit ca. 1995 finanziell und ideell unterstützt. Zudem haben bereits mehrfach Freiwillige nach ihrem Abitur dort ein soziales Jahr absolviert. Der nachfolgende Bericht über die Folgen des Corona-Virus für Brasilien und insbesondere für das Centro basiert auf dem halbjährlich erscheinenden Newsletter des CECEL „Olá de Mangueira“.

Das Centro sieht seine vorrangige Aufgabe darin, die Lebensqualität, aber auch die Lebenschancen, der Kinder und Jugendlichen aus der Favela sowie deren Eltern zu erhöhen. In ihrem Bildungszentrum führen die Mitarbeiter:innen eine regelmäßige Hausaufgabenbetreuung durch, so dass sich die Chancen der Kinder und Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt durch einen Schulabschluss verbessern. In Workshops vermitteln sie ihnen außerdem das notwendige Wissen, damit sie beispielsweise den gewachsenen technologischen Anforderungen gerecht werden können. Die jungen Menschen sollen auf diese Weise zu einem selbständigen und abgesicherten Leben befähigt und gleichzeitig ermutigt werden, „sich der Werte, der Ethik und der Moral [ihrer Gesellschaft] bewusst zu werden.“ Wichtig ist deshalb auch, die Fähigkeiten und die Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen, indem diese in die Ausgestaltung der Projekte und der Arbeit einbezogen werden.

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Corona & Globaler Süden: Bericht von DISHA über die Situation in Indien

Wie insgesamt auf der Welt, ist auch Indien von der Corona-Pandemie schwer betroffen.

Es wird vermutet, dass eine Reisegruppe aus Europa das Virus ins Land eingeschleppt hat. Dass das Virus sich später in Indien als in Europa verbreitete, war in gewisser Weise ein Glück im Unglück. Die vielen im Ausland lebenden Inder haben ihre Familien, Verwandten und Freunde in Indien informiert, vorgewarnt und vorbereitet. Da das soziale Miteinander in Indien ganz anders als in den westlichen Ländern ist, war für viele das Abstandhalten (social distance) unvorstellbar.

Ende März 2020 begann in Indien einer der strengstens Lockdowns der Geschichte mit Ausgangssperre, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Laut Erzählungen und Berichten von im Ausland lebenden Indern und deren Familien ist die Situation je nach indischem Bundesland anders.

Im Bundesland Punjab, im Nordwesten Indiens, wo unsere Partnerschulen sind, ist die Situation nicht so schlimm wie in den Megastädten und Metropolen wie Mumbai, Chennai, Kolkata oder Neu-Delhi, wo Hygiene und Abstand halten, vor allem in den Slums, ein Luxus ist.

Am Anfang der Pandemie hat unsere Partnerlehrerin aus Indien berichtet, dass die Schulen geschlossen sind und Unterricht online stattfindet. Die Abschlussprüfungen am Ende des Schuljahres wurden abgesagt und die Schüler wurden anhand der Leistungen des abgelaufenen Schuljahres benotet.

Die Lebensmittelversorgung war und ist in dieser Region kein Problem gewesen. Die örtliche Verwaltung hat eine Hotline für Bürger eingerichtet und laut Berichten aus Indien funktioniert das gut. Auch private Initiativen und Prominente haben viel gespendet und geholfen.

In den Metropolen aber brach Chaos aus, als die Tagelöhner, die von heute auf morgen arbeitslos wurden, ihren Fussmarsch antraten, um in ihre Herkunftsorte zu kommen.

Nach drei Monaten Lockdown ist die Wirtschaft stark betroffen und viele Eltern haben jetzt kein Geld, um ihre Kinder für das neue Schuljahr anzumelden, berichtet die Partnerlehrerin aus Indien.

Nach dem mehrmonatigen landesweiten Lockdown von Ende März bis Anfang Juni wurde der Lockdown aufgrund ökonomischer Erwägungen seit dem 8. Juni teilweise aufgehoben. Allerdings beschleunigt sich das Corona-Ausbruchsgeschehen in Indien seitdem rasant, weshalb der Lockdown je nach lokalen Entwicklungen in einigen Gegenden bereits wieder eingeführt wurde (z.B. Chennai). Allerdings variiert das Ausbruchsgeschehen regional noch immer stark, weshalb sich auch die Maßnahmen zur Eindämmung weiterhin immer noch je nach Region unterscheiden.

In einem bevölkerungsdichten Land wie Indien, wo das Leben hauptsächlich draußen stattfindet, gestaltet sich das Leben im Lockdown als sehr schwierig. Die Folgen der Pandemie und der Situation in den südlichen Ländern sind in den westlichen Ländern kaum vorstellbar. In dieser Situation wären Solidarität und Verantwortung des Westens sehr wünschenswert.

Die WHO veröffentlicht regelmäßig Berichte zur Situation in Indien (https://www.who.int/india/emergencies/india-situation-report).