Vergiftet
Wie ein argentinischer Arzt gegen Großkonzerne streitet und warum das meistverkaufte Pestizid Glyphosat in Europa bald verboten werden könnte.
Der argentinische Arzt MEDARDO AVILA VAZQUEZ ist in seiner Arbeit als Neonatologe in einem Krankenhaus in Córdoba hautnah mit den Folgen des Pestizideinsatzes konfrontiert und hat dazu ein Forschungsprojekt durchgeführt. In einem Ärztenetzwerk setzt er sich für ein Verbot von GLYPHOSAT und politische Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Pestiziden ein.
ZUM HINTERGRUND:
Die öffentliche und fachliche Diskussion zu den gesundheitlichen Risiken des Pestizidwirkstoffs Glyphosat ist hoch aktuell. Glyphosat – vor allem bekannt als Monsanto-Marke Roundup – ist das meistverkaufte Pestizid weltweit. Insbesondere in ländlichen Regionen in Südamerika häufen sich Krebserkrankungen und Geburten von Kindern mit Missbildungen, seitdem Glyphosat dort gespritzt wird. Und immer mehr wissenschaftliche Studien geben Hinweise auf schwerwiegende negative Auswirkungen von Glyphosat auf die Gesundheit von Menschen und Tieren. Die International Agency for Research on Cancer (IARC), die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO stuft Glyphosat inzwischen als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen ein. Die Europäische Kommission wird wahrscheinlich erst Mitte 2016 über eine Neuzulassung von Glyphosat entscheiden. Damit ist die Zulassung, die Ende 2015 auslaufen sollte, zumindest verlängert.
Auch aus entwicklungspolitischer Perspektive ist der Einsatz von Glyphosat & Co. ein wichtiges, aber bisher wenig beachtetes Thema. Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika sind Pestiziden besonders schutzlos ausgeliefert.
JULIA SIEVERS von der Agrar Koordination beleuchtet die Hintergründe und erläutert Argumente, warum ein Sinneswandel in der Entwicklungszusammenarbeit im Hinblick auf Pestizide und die Zusammenarbeit mit Pestizidherstellern notwendig ist.
Veranstalter:
Eine Welt Forum Aachen e. V.
Agrar Koordination/Forum für Internationale Agrarpolitik
www.agrarkoordination.de
Eintritt: Frei