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Foto: © Regina Herdt
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Zukunftswerkstatt „Spiritualität & Nachhaltigkeit“

Neue Wege zu gelebtem Glauben und bewusstem Leben

Wie kann Spiritualität im kirchlichen Kontext fruchtbar mit Nachhaltigkeit verbunden werden – jenseits klassischer Bildungsformate?
Mit dieser Leitfrage kamen am 2. April 2025 achtzehn Mitglieder des Regionalpastoralrats Aachen zu einer besonderen Zukunftswerkstatt zusammen. Anders als bei rein faktenbasierten Diskussionen stand hier die Verbindung von gelebter Spiritualität und nachhaltigem Handeln im Mittelpunkt.

Natur als spiritueller Erfahrungsraum

Die Teilnehmenden waren sich einig: Natur schafft Verbindung. Sie öffnet Räume für Spiritualität, gerade wenn sie bewusst erlebt wird. Formate wie Pilgern, thematische Wanderungen oder Nachtspaziergänge unter dem Sternenhimmel bieten Gelegenheit, die Schöpfung neu zu sehen und als heilig zu achten. Gegensätze – Licht und Schatten, Enge und Weite – werden dabei zu Metaphern für das eigene Glaubensleben.

Nachhaltigkeit als gelebter Glaube

Nachhaltigkeit wurde hier nicht nur als politisches Thema verstanden, sondern als Ausdruck einer gelebten christlichen Haltung: achtsam, verantwortungsvoll und zukunftsorientiert. Ein zentrales Anliegen war, Räume zu schaffen, in denen Menschen ihre eigene Wirksamkeit spüren – im Glauben ebenso wie im Alltag. Repair-Cafés, Upcycling-Workshops, gemeinsames Kochen oder Baumpflanzaktionen zeigen ganz praktisch, wie sich Spiritualität, Gemeinschaft und nachhaltiges Handeln miteinander verbinden lassen. Gesprächsrunden, die biblische Impulse mit konkreten Nachhaltigkeitsthemen verknüpfen, laden dazu ein, das eigene Leben im Licht dieser Werte neu zu betrachten.

Eine schöpfungsbezogene Spiritualität

Im theologischen Teil des Austauschs wurde deutlich: Immer mehr Menschen suchen eine Spiritualität, die die Verbundenheit allen Lebens betont. Schöpfungsspiritualität versteht das Lebendige als heilig – und inspiriert zu einer „HALTung“, die Innehalten und Handeln gleichermaßen umfasst.

Die Zukunftswerkstatt hat gezeigt: Wenn Spiritualität und Nachhaltigkeit zusammengedacht werden, entsteht eine tiefere Motivation für Veränderung – getragen von Sinn, Gemeinschaft und gelebtem Glauben.

Geschrieben von Madeleine Genzsch