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Umfragen neu gedacht – Wenn Spielen neue Perspektiven eröffnet

Wie kommt man mit Studierenden ins Gespräch über Nachhaltigkeit, ohne belehrend zu wirken oder langweilige Umfragen durchzuführen? Indem man mit ihnen spielt! Genau das haben wir beim KIMIKO Isle of Art Festival 2025 ausprobiert – und es hat funktioniert.

Unser spielerisches Dialogformat brachte nicht nur jede Menge Spaß, sondern auch wertvolle Einblicke in die Lebensrealitäten von Studierenden im Wohnheim.

TABU als Türöffner: Vom Spiel zur echten Auseinandersetzung

Statt klassischer Interviews haben wir ein kreatives Gamification-Format entwickelt: TABU – die Nachhaltigkeits-Edition. In kleinen Gruppen erklärten und errieten Studierende Begriffe rund um ein nachhaltiges Leben im Wohnheim. Das Ergebnis: über 80 gespielte Runden und mehr als 200 Besucher*innen an unserem Stand. Was spielerisch begann, entwickelte sich schnell zu einem echten Gesprächsanlass – über Mülltrennung, Gemeinschaft, Ressourcenverbrauch und vieles mehr. Dabei wurde nicht nur geraten und gelacht, sondern auch reflektiert, diskutiert und voneinander gelernt.

Dialog statt Datenerhebung

Unser Ziel war es nicht, Daten zu sammeln – sondern zuzuhören. Wir wollten verstehen, was Studierende bewegt, was sie brauchen und was sie sich wünschen. Und das kam an. Viele Teilnehmende sagten uns:

 „So etwas sollte es öfter geben.“

Das offene, lockere Setting – mit jungen Ansprechpartner*innen und kleinen Belohnungen wie Snacks oder Freigetränken – schuf Raum für ehrliche Gespräche. Die Erkenntnis: Nachhaltigkeit wird in Wohnheimen längst mitgedacht, es fehlt jedoch an Strukturen, Anreizen und Mitgestaltungsmöglichkeiten, um sie für alle zugänglich zu machen.

Studierende als Ideengeber*innen – nicht nur Zielgruppe

Die Gespräche machten deutlich: Studierende sind nicht nur kritisch, sie sind auch lösungsorientiert. Neben Hindernissen wie schlechten Wohnbedingungen, mangelnder Mülltrennung oder fehlendem Gemeinschaftsgefühl wurden zahlreiche kreative Ideen geäußert – von Kleidertauschbörsen, Foodsharing, mehrsprachigen Mülllabels bis hin zu nachhaltig organisierten Partys. Auch strukturelle Veränderungen wie bessere Dämmung, moderne Heizungen oder Photovoltaik-Anlagen wurden vorgeschlagen.

Das zeigt: Es gibt nicht nur Redebedarf, sondern auch Umsetzungswillen. Was es braucht,

sind offene Ohren, verlässliche Partner und Räume zur Mitgestaltung.

Unser Fazit: Nachhaltigkeit beginnt im Alltag

Was wir aus dem Festival mitnehmen? Studierende sind keine passive Zielgruppe – sie sind aktive Gestalter*innen des Wandels. Wenn man sie ernst nimmt, entstehen echte Perspektivwechsel. Das KIMIKO-Festival war für uns deshalb mehr als ein Ort für Musik und Kultur: Es war ein Ort für Dialog, Verständnis und gemeinsame Visionen.

Und das Beste: Viele Teilnehmende kamen später mit Freund*innen zurück, um weiterzuspielen, sich auszutauschen – oder einfach ihren Highscore zu knacken. Ein Zeichen dafür, dass echte Gespräche dort entstehen, wo Offenheit, Spaß und Interesse zusammenkommen.