Natur und Technik: Der menschliche Naturstoffwechsel in der Naturgeschichte
Reihe „Einwände“ | Gegenwärtig werden die Forderungen nach einer aktiven Politik gegen Klimawandel und Umweltzerstörung lauter. In den, in diesem Zusammenhang wieder auflebenden, Debatten über den Kapitalismus, das Wachstum und deren Vereinbarkeit mit einer zukunftsfähigen Gesellschaft übersieht man oft, dass die Technik – der Stoffwechsel der Menschen mit der Natur – zugleich politisch und tief mit der jeweiligen Lebensweise verwoben ist. Die Anlagen und Prozesse, aus denen sie hervorgeht, die Organisationen und Institutionen, die sie präge n, bleiben ebenso wie die Stoff- und Energieströme, deren Bestandteil sie ist, vor unseren Augen weitgehend verborgen. Diese unsichtbare Seite der Technik hat tiefe historische Wurzeln und ein Moment, das weit in die Zukunft reicht. Ein humanes Überleben der Menschheit wird eine neue Gestalt ihres Stoffwechsels mit der Natur ebenso erfordern wie neue gesellschaftliche Ordnung und beides wird es nicht unabhängig voneinander geben.
Referent: RAINER FISCHBACH arbeitet als Softwarexperte in der Industrie, unterichtete viele Jahre Informatik im Lehrauftrag an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und und forschte zur militärischen Technologiefolgenabschätzung als Mitglied des AFES-PRESS (Verein zur Friedensforschung). Er publiziert über den Zusammenhang von Technik, Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft, insbesondere auf Makroskop und veröffentlichte unter anderem Mythos Netz (2005), Mensch-Natur-Stoffwechsel (2016) und Die schöne Utopie (2017).