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Foto: ©Kyra Pfeil
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Mitmachen für mehr Stadtgrün – abpflastern! in Aachen

Am 24. Mai 2025 wurde in Aachen nicht nur gefeiert, sondern gemeinsam an der Innenstadt der Zukunft gebaut. Beim Festival „Gemeinsam gut leben. Fest für Stadt. Mensch. Natur.“ auf dem Münsterplatz stand u.a. ein Thema im Fokus, das für mehr Lebensqualität, Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung sorgt: Entsiegelung – oder, wie es die bundesweite Initiative nennt, „abpflastern“.

Was bedeutet „abpflastern“?

Versiegelte Böden – durch Pflastersteine, Asphalt oder Beton – sind ein wachsendes Problem: Sie verhindern die Versickerung von Regenwasser, verstärken Hitzeinseln in der Stadt und entziehen Insekten und Pflanzen ihren Lebensraum. Die Initiative abpflastern  www.abpflastern.de  bringt bundesweit Kommunen und Stadtgesellschaft in einem freundschaftlichen Wettbewerb zusammen, um Flächen zu entsiegeln – kreativ, sichtbar und mit vereinten Kräften.

Ein gemeinsames Zeichen auf dem Münsterplatz

Die Stadt Aachen beteiligte sich im Rahmen des Festivals mit einer besonderen Aktion: Auf einer vier mal fünf Meter großen begehbaren Innenstadtkarte konnten Menschen markieren, wo sie sich mehr Grün wünschen und wo konkret „abgepflastert“ werden soll. Zum Mitmachen eingeladen hatte das städtische Projekt „Innenstadtmorgen“, das sich intensiv mit der Frage beschäftigt,  wie Bürgerinnen und Bürger selbst aktiv werden können,  um die Aachener Innenstadt gemeinschaftlich zu entwickeln und zu beleben.

Vom Reden ins Tun – Stadtgesellschaft aktivieren

Der Impuls für die Aktion kam von Bernd Silkens, vom Diskurs Wirtschaftlicher Visionen (DWV) – einem Zusammenschluss einiger Unternehmen aus der StädteRegion Aachen, die sich für eine wertebasierte, zukunftsfähige Wirtschaftskultur einsetzen. Der DWV möchte eine klare Haltung sichtbar machen und in den Mittelpunkt rücken: Verantwortung statt Greenwashing, echtes Engagement statt Symbolpolitik – kurz: Persönlichkeiten mit Vorbildcharakter!

Nachdem Madeleine Genzsch (Eine Welt Forum Aachen e.V.) erste Kontakte zwischen DWV, Stadtverwaltung und dem Projekt abpflastern knüpfte, wuchs die Idee schnell zu einer Gemeinschaftsaktion heran. Das Citymanagement nahm den Ball sofort auf, denn auch in der Abteilung Stadt der Zukunft und Bürger:innendialog gehen regelmäßig Impulse für mehr Grün in der Innenstadt ein. Besonders betont wurde der Wunsch, abpflastern nicht als reine Verwaltungsaufgabe zu begreifen, sondern als gemeinschaftliches Projekt mit der Aachener Stadtgesellschaft. Citymanagerin Kyra Pfeil unterstrich: „Wichtig ist, dass sich alle Akteur:innen – von Bürger:innen über Initiativen bis zur Stadtverwaltung – als Teil eines gemeinsamen Prozesses verstehen. So schaffen wir schon heute die Innenstadt von morgen.“

Beteiligung sichtbar gemacht

Die Aktion auf dem Münsterplatz war ein voller Erfolg: Zahlreiche Menschen blieben stehen, trugen Orte und Ideen ein, diskutierten über Herausforderungen und Möglichkeiten. Die Innenstadtkarte wurde zum Blickfang – und zum Ausdruck gelebter Beteiligung. Die Vorschläge reichten von entsiegelten Schulhöfen über grüne Innenhöfe bis hin zu bepflanzten Verkehrsinseln.

In der begleitenden „Tool-Box für die Innenstadt“ konnten sich Besucher:innen zudem inspirieren lassen, wie sie selbst aktiv werden können – mit kleinen Maßnahmen, die große Wirkung entfalten.

Und wie geht’s weiter?

Zeitnah ist ein Termin mit Klimadezernenten Heiko Thomas geplant. Denn Stadtentwicklung, Umweltamt und Stadtbetrieb müssen für das Vorhaben Hand in Hand arbeiten. Erste Ansätze und Ideen existieren bereits – nun gilt es, diese weiter auszubauen und gemeinsam umzusetzen. Die Idee: eine dynamische, offene Kampagne, die zum Mitmachen einlädt, statt auf Zuständigkeiten zu verweisen. Denn abflastern ist mehr als eine bauliche Maßnahme. Es steht für einen kultureller Wandel: Gemeinsam und tatkräftig für gute Luft, Biodiversität und mehr Lebensqualität in der Aachener Innenstadt anzupacken.