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Globale Gesundheitspolitik

America first!
Jeder denkt doch erst an sein Land.

Die USA reduzieren drastisch ihre Ausgaben für Globale Gesundheit. Gesundheitssysteme in armen Ländern sind auf die Hilfe der Staatengemeinschaft angewiesen – Der Etat der WHO wird zunehmend von Philanthropen Stiftungen finanziert, die reichen Länder verweigern die zugesagten Zahlungen, eine demokratische Kontrolle der Gelderverwendung schwindet.

Krisen wie der Ebola-Ausbruch 2014 zeigen die neuen Herausforderungen von Gesundheit die Globalisierung mit sich bringt. Globale Gesundheit erfordert interdisziplinäre und sektorübergreifende Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg. „Health in all policies“ (Gesundheit in allen Politikfeldern) ist das von der WHO eingeführte Motto, welches das Leitmotiv für alle Mitgliedsstaaten bildet.

Verschiedene Stakeholder tummeln sich in den ausufernden Feldern von Global Health – nicht nur große multilaterale UN-Organisationen, philanthropische Stiftungen wie die Bill & Melinda Gates Foundation oder zivile non-profit Organisationen auf internationaler Ebene, sondern auch verschiedenste Akteure auf Länderebene und regionaler Ebene streben nach gerechten Zugang zu Gesundheit für alle. Dass Gesundheitspolitik nicht immer ganz einfach ist zeigen finanzielle Barrieren, neoliberale Einflüsse, konkurrierende politische Interessen, die zunehmende Anzahl an Geflüchteten, Migration von qualifiziertem Gesundheitspersonal (brain drain) und die Unverbindlichkeit der Zusammenarbeit in diesem großen und fragmentierten Sektor. Besorgniserregend sind der Rückzug der Staatengemeinschaft aus den internationalen Organisationen zugunsten philantropischer Stiftungen und der damit einhergehende Verlust demokratischer Gestaltung und die Politik populistischer Staatsführer, die die Interessen ihrer Nation vor die der Weltbevölkerung stellen

Gerade diese facettenreiche Natur bildet die Grundlage, die globale Gesundheitspolitik zu einem einzigartigen und spannenden Thema macht.