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Film: Die kleinste Armee der Welt

Martin Gerners Dokumentarfilm ist voller kleiner absurder Momente. Wenn Hamon und Marcus mit einem Turban auf dem Kopf, einem Gewehr über der Schulter, in Lederhosen und mit Schnabelschuhen an den Füßen durch Bayern und Österreich marschieren, dann wollen die politischen Aktivisten in erster Linie provozieren. Zunächst einmal sind ihre Performances aber unglaublich komisch. Erst auf den zweiten Blick offenbart sich der Ernst dahinter. Obwohl Hamon in Deutschland aufgewachsen ist und seinen Doktor in Politikwissenschaften macht, kämpft der Afghane bis heute um einen deutschen Pass. Und der Münchner Marcus, ein bekennender Anti-Militarist, der ganz bewusst seinen Wehrdienst absolvierte, um in Uniform gegen Kriege zu demonstrieren, verzweifelt immer wieder am unreflektierten Umgang vieler mit dem deutschen Militarismus.[perfectpullquote align=“right“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=“12″]Sonntag, dem 26. November, von 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr im Kino „Apollo“ (Aachen, Pontstraße 141)

Wir zeigen im Rahmen der Save-me-Kampagne von und mit Martin Gerner den Film DIE KLEINSTE ARMEE DER WELT (2016, 82 Minuten), der das Thema AFGHANISTAN aufgreift.[/perfectpullquote]

Gerner begleitet diese zwei Protagonisten mit der Kamera, ist dabei, wenn sie in Salzburg barfuß in die Marstallschwemme oder an einem See in ein vollbesetztes Ausflugsboot steigen und fängt die Reaktionen der Umstehenden ein. Die fallen erstaunlich gelassen aus, was Hamons und Marcus‘ Kritik ein wenig torpediert. Bis auf ein paar freundliche Nachfragen von Polizisten bleibt es ruhig. Ob das nach den Attentaten in Würzburg und Ansbach, die erst nach den Dreharbeiten verübt wurden, immer noch so aussähe? (Quelle:Spielfilm.de)

Auf Afghanistan blicken wir mit großer Sorge. Dort ist die Sicherheitslage so schlecht, wie noch nie seit dem Ende der Taliban-Herrschaft im Jahr 2001: Allein im Jahr 2016 wurden knapp 11.500 Menschen getötet oder verletzt. Im ersten Halbjahr 2017 waren es schon über 5.200. Menschen sterben bei Anschlägen oder durch Bomben und Minen, bei Kämpfen der Sicherheitskräfte mit bewaffneten Gruppen wie den Taliban oder bei Kampfhandlungen zwischen bewaffneten Gruppen. Beinahe zwei Millionen Menschen waren aufgrund der Gewalt gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und innerhalb ihres eigenen Landes zu fliehen. Seit Oktober 2016 hat Deutschland dennoch bereits 118 Afghaninnen und Afghanen abgeschoben und verstößt damit gegen geltendes Völkerrecht: Das Verbot, Menschen in Länder zurückzuschicken, in denen ihnen unmenschliche Behandlung, Gefahr für Leib und Leben oder Verfolgung droht, ist unter anderem in der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) und der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verankert. Aus diesem Grund fordern wir den sofortigen Stopp von Abschiebungen nach Afghanistan und bitten Sie, uns dabei zu unterstützen:
https://www.amnesty.de/mitmachen/petition/keine-abschiebungen-nach-afghanistan

Wir freuen uns auf viele Besucher bei unserer Filmveranstaltung DIE KLEINSTE ARMEE DER WELT und laden zum anschließenden Austausch und einem kleinen Imbiss mit dem Filmemacher Martin Gerner ganz herzlich ein. Martin Gerner ist ARD / Deutschlandfunk-Autor, Korrespondent und Regionalexperte für Afghanistan.

Der Eintritt ist frei.