Infotisch von Amnesty International
Infotisch von Amnesty International zum Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen in der Aachener Citykirche, An der Nikolauskirche 3, 52062 Aachen
Migrantinnen in Katar werden gezwungen bis zur völligen Erschöpfung zu arbeiten. Wie ein neuer Amnesty-Bericht aufdeckt, sind Hausangestellte Misshandlungen, Erniedrigungen und schweren Straftaten ausgesetzt. Amnesty International fordert ein Ende der Straflosigkeit für verantwortliche Arbeitgeber.
Die Rechte von ausländischen Hausangestellten werden in Katar trotz jüngster Reformen weiter massiv verletzt. Das geht aus dem neuen Bericht von Amnesty International mit dem Titel „‚Why do you want to rest?‘ – Ongoing abuse of domestic workers in Qatar“ hervor. Danach werden Frauen, die in Katar im Haus ihres Arbeitgebers leben und dort Hausarbeit leisten, in vielen Fällen nicht die vorgeschriebenen Pausen und Ruhezeiten gewährt. Vielen wird der Arbeitslohn vorenthalten. Immer wieder werden Hausangestellte zudem Opfer von Übergriffen und sexualisierter Gewalt. Seit 2017 gilt in Katar das Gesetz über Hausangestellte, in dem die Begrenzung der Arbeitszeit, obligatorische tägliche Pausen, ein freier Tag pro Woche und bezahlter Urlaub festgeschrieben sind. Jetzt, drei Jahre später, berichten 90 von 105 Frauen, mit denen Amnesty Kontakt aufgenommen hat, dass sie regelmäßig mehr als 14 Stunden am Tag arbeiten. 87 Frauen sagen, dass ihr Arbeitgeber ihren Pass einbehalten. Einige Frauen berichteten, dass sie nicht angemessen oder gar nicht bezahlt würden. 40 der interviewten Frauen beschrieben, wie sie beleidigt, geschlagen oder angespuckt wurden. Praktiken wie Einbehaltung der Pässe und Nichtauszahlung der Löhne weisen auf Zwangsarbeit hin.
Viele Frauen begegnen Hindernissen, wenn sie Misshandlungen und Straftaten ihres Arbeitgebers bei den Behörden anzeigen wollen und es herrscht weitgehende Straflosigkeit.
Über einen Austausch zur Fussballweltmeisterschaft in Katar und Ihre Teilnahme an einem Quiz zur Weltmeisterschaft freuen sich Mitglieder von Amnesty International in der Zeit von 10 bis 17 Uhr.
Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Petition unter dem Motto FUSSBALL JA! AUSBEUTUNG NEIN! an die Fifa und an Katar zu unterstützen.