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© Jonathan McIntosh . CC BY 2.5© Jonathan McIntosh . CC BY 2.5

Die Gouverneurswahlen in Jakarta

zwischen Pluralismus, politischem Islam und sozialer Spaltung
Vortrag & Diskussion

Die jüngste Gouverneurswahl in Jakarta wurde in der internationalen Presse vielfach als Prüfstein für die indonesische Demokratie wahrgenommen. Islamistische Gruppen hatten seit langem Stimmung gegen den christlichen, chinesisch-stämmigen Gouverneur der Stadt gemacht, der sich zur Wiederwahl stellte, und schließlich eine erfolgreiche Kampagne gegen ihn initiiert, in deren Verlauf sie Hunderttausende auf die Straße brachten.

In den Debatten um die Wahl vermischten sich letztlich soziale Themen mit rassistischen Ressentiments und religiöser Intoleranz. Dies ist in dem Vielvölkerstaat mit dem Staatsmotto „Einhalt in der Vielfalt“ (Bhinneka Tunggal Ika) sehr brisant und stellt Grundprinzipien des indonesischen Selbstverständnisses in Frage.

Im Vortrag wird der Referent, der während des Wahlkampfes auf Feldforschung in Jakarta war, von seinen Eindrücken berichten, Hintergründe der Gouverneurswahl behandeln und auch ein vorsichtiges Resümee über den Zustand der jungen indonesischen Demokratie im allgemeinen wagen.

Der Referent Dr. Timo Duile hat Politische Wissenschaft, Ethnologie, Philosophie sowie indonesische Sprache studiert. Er war Gastwissenschaftler an der Tanjungpura-Universität in Pontianak/Indonesien und Lehrbeauftragter am Institut für Ethnologie der Universität Köln. Zur Zeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Orient- und Asienwissenschaften an der Universität Bonn. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Religionen, indigene Bewegungen, ökologische Fragen und Demokratisierungsprozesse in Südostasien und besonders in Indonesien.

Kontakt:
Gerhard Kuhn: Sri Tunruang:           

 

Datum

05. Mai 2017
Abgelaufen!

Uhrzeit

18:00 - 20:30